Königsklasse: Samsung Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra im Test (2024)

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Königsklasse: Samsung Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra im Test (1)

Samsungs neue Königsklasse

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Mit den Galaxy S23 setzt Samsung den Benchmark für die Smartphone-Oberklasse 2023. Die Modelle haben viele Stärken und kaum noch Schwächen. Der Test zeigt, welche das sind.

Autor: Andreas Seeger • 8.3.2023 • ca. 13:20 Min

Online-Siegel

Sehr gut

März 2023

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Pro
  • Haptik und Design sind spitze
  • ultrakompakt und leicht (S23)
  • OLED mit dynamischen 120 Hz und hellem Boost
  • Power-Prozessor und umfangreiche Connectivity mit Wi-Fi 6E
  • Ultra Wide Band (UWB) (S23+ und Ultra)
  • Kamerasystem mit sehr guter Bild- und Videoqualität undvielen Optionen inklusive RAW
  • Benutzeroberfläche mit vielen Extras und fünf Jahren Updates
  • überragende Akkulaufzeit, sehr gute 5G-Funkeigenschaften

Contra
  • groß und schwer (S23 Ultra)
  • kein Netzteil im Lieferumfang

Fazit

Die neue S-Klasse von Samsung präsentiert sich so ausgereift, dass man sich fragt, was danach noch kommen kann. Kritikpunkte gibt es allenfalls mit Blick auf Preis (zu hoch), Speicher (128 GB beim S23 sind zu wenig) und Lieferumfang (nicht vorhanden). Aber das sind Pillen, die zu schlucken man gewohnt ist, zumal Samsung nicht der einzige Hersteller ist, der sie verteilt. Davon abgesehen sind die S23er Traumpakete, die mit herausragender Ausstattung und Akkulaufzeit kaum Wünsche offen lassen. Der ­Kamera-Sprung auf 200Megapixel beim S23 Ultra bringt allerdings keinen Mehrwert, 50Megapixel sind derzeit der beste Kompromiss.connect-Urteil: Galaxy S23 Ultra: sehr gut (438 von 500 Punkten); Galaxy S23+: sehr gut (444 von 500 Punkten); Galaxy S23: sehr gut (444 von 500 Punkten)

Krise? Welche Krise? Während Umsatz und Gewinn in der Smartphone-Branche in den Keller zeigen (im dritten Quartal 2022 sind die Verkaufszahlen in Europa nach den Zahlen von Counterpoint um 16 Prozent zurück gegangen), strotzt Samsungs Smartphone-Sparte in Deutschland vor Kraft.

Hierzulande wächst das Unternehmen gegen den Trend, mehr noch, die Premium-Produkte sind gefragt wie nie. Man gehe davon aus, dass Premium weiter wachsen werde, erklärt Mario Winter, Marketing-Chef von Samsung Deutschland. Wenn das zutrifft, dann werden sich die Flaggschiffe der S23-Serie noch besser verkaufen als die Vorgänger. Mit dafür verantwortlich ist auch die besondere Situation in Deutschland, wo ein Patentstreit mit Nokia die chinesische Konkurrenz um Oppo, OnePlus und Realme aus dem Spiel genommen hat.

Im hochpreisigen Segment gibt es neben Apple und Samsung nur noch Xiaomi mit der 13er Serie (zum Test). Hier drängt sich eine Frage auf, die wir auf den folgenden Seiten beatworten möchten: Ist Samsung nur deshalb so erfolgreich, weil die Konkurrenz in einer Schwächephase steckt, oder weil Samsung die besten Smartphones baut?

Samsung Galaxy S23 Ultra im Test

Quelle: connect

Samsungs S23 Ultra ist ein echter Android-Bolide mit riesigem Display, 200-MP-Kamera und integriertem Stylus. Unser Test im Video.

Unverwechselbares Design

Beim Smartphone-Design besteht die Herausforderung darin, einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen, ohne dabei ins Extravagante abzugleiten. Schlicht, schnörkellos und dabei trotzdem unverwechselbar - Sonys kantige Xperia-Serie macht seit Jahren vor, wie sich diese Gratwanderung meistern lässt. Nun ist auch Samsung das Kunststück gelungen.

Nach mehreren Generationen der S-Serie hat man erstmals eine einheitliche Linie für alle drei Modelle gefunden. Statt die Kameras in einem abgestuften Rechteck, Quadrat oder Kreis auf der Rückseite zu gruppieren, lässt man jede Optik einzeln aus dem Gehäuse ragen. Was bei der Serie S22 ein Merkmal des Spitzenmodels war, zieht sich nun durch die gesamte Produktlinie. Design ist natürlich immer auch eine Frage des Geschmackes, aber wir halten diese Entscheidung für richtig: S23 und S23+ sehen sehr elegant aus und vor allem erkennt man sie auf den ersten Blick als die Premium-Phones von Samsung.

Davon abgesehen gibt es keine optischen Neuerungen, sie sind auch fast genauso groß und schwer wie die Vorgänger – die Änderungen bei den Abmessungen bewegen sich im Zehntelmillimeterbereich, das Gewicht verändert sich ebenfalls kaum, nur beim S23 Ultra gibt es eine erwähnenswerte Steigerung von 229 auf 233 Gramm.

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Alle drei Modelle sind in den Farben schwarz, weiß (cream), grün und lila erhältlich und natürlich wasserfest nach IP68. Während der Aluminiumrahmen auf Hochglanz poliert ist, besteht die Rückseite aus Glas (Gorilla Glas Victus 2) mit einer samtigen Oberfläche, die unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist.

Auch mit Blick auf den Stift bleibt alles beim Alten: Nur das Galaxy S23 Ultra hat ein an den langen Rändern gekrümmtes Display und wird mit einem links unten im Gehäuse verankerten Stylus ausgeliefert. Es sieht dem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich, nur im direkten Vergleich fällt ein feiner Unterschied auf: Der Rahmen ist nun weniger stark gerundet, dadurch liegt das XXL-Smartphone angenehmer in der Hand und man kann auch an den Rändern noch gut mit dem Stylus schreiben.

Samsung hat damit auf Kundenfeedback reagiert, denn viele wünschten sich ein planeres Display, um besser mit dem Stylus arbeiten zu können. Diese Detailverbesserung steht exemplarisch für etwas, was die gesamte S23-Serie auszeichnet: Es sind durchentwickelte Modelle, die von den Erfahrungen mit den Vorgängergenerationen profitieren.

Es gibt auch kritische Stimmen, die argumentieren, dass die Ähnlichkeit mit den Vorgängern wenig Anreize bietet, die neuen Modelle zu kaufen. In der Tat wird der Wunsch nach „etwas Neuem“ mit den S23ern nicht befriedigt, aber man bekommt ein Gehäusedesign, das keinen einzigen Ansatzpunkt für Kritik liefert und in allen drei Größen sehr gut in der Hand liegt.

Natürlich mit den typischen Besonderheiten: Während das S23 zu den kompaktesten Smartphones mit Top-Ausstattung gehört, ist das Ultra ein besonders großer und schwerer Vertreter seine Klasse, den man vor dem Kauf testweise mal in die Hand nehmen sollte. Alle Phones sind Samsung-typisch exzellent verarbeitet und nach IP68 zertifiziert, also für einen kurzen Zeitraum gegen Untertauchen in klarem Süßwasser geschützt.

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Technisch ganz weit vorne

Der sehr gute Eindruck setzt sich mit Blick auf die Displays fort. Wieder gibt es die Zweiteilung zwischen dem Ultra und den beiden anderen S23ern: Während ersteres die ultrascharfe Auflösung von 3.088 x 1.440 Pixel liefert, muss bei den anderen Modellen eine erweiterte Full-HD-Auflösung reichen. Zudem regeln die Panels nicht dynamisch zwischen 1 und 120 Hertz, sondern zwischen 48 und 120 Hertz. Defizite für die Nutzer sind damit allerdings nicht verbunden, weder in Bezug auf die Darstellungsqualität, noch in Bezug auf die Akkulaufzeit.

Die aus Nutzersicht entscheidenden Unterschiede liegen vielmehr in der Stiftbedienung, die nur mit dem Ultra möglich ist, und in der Displayoberfläche, die bei S23 und S23+ plan ist wie bei den iPhones. In jeder Ausführung bekommt man allerdings eine exzellente Darstellung. Hervorheben möchten wir die Displayränder, die besonders schmal und dabei zu allen vier Seiten hin symmetrisch sind, was den modernen Look der Smartphones unterstreicht.

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Qualcomm Snapdragon statt Exynos

Eine der wichtigsten Neuerungen steckt unter dem Display. Bei seiner neuen Flaggschiff-Generation verzichtet Samsung auf die Exynos-Prozessoren, die innerhalb des Konzerns entwickelt und produziert werden. Stattdessen setzt man voll auf das Spitzenmodell des US-Spezialisten Qualcomm, den Snapdragon 8 Gen 2, der in den meisten Highend-Smartphones 2023 den Takt vorgeben dürfte. Eine gute Entscheidung, denn die Exynos-Serie steht schon länger in der Kritik und hat in der Tech-Szene keinen guten Ruf.

Für die S23-Serie hat Samsung sich ein maßgeschneidertes Modell von Qualcomm lizensieren lassen. Der „Snapdragon for Galaxy“ hat höher getaktete Grafik- und Performancekerne, was zu besseren Ergebnissen in einigen synthetischen Benchmarks wie Geekbench oder 3DMark führt. Wer ein S23 hat, kann also sicher sein, auf dem stärksten Pferd in der Android-Welt zu sitzen.

Die Performance ist ausgezeichnet und auch unter Last noch sehr stabil ohne früh zu überhitzen und einzubrechen. Samsung hat damit einen der großen Kritikpunkte der Vorgänger (die in Europa mit dem SoC Exynos 2200 verkauft wurden) ausgeräumt.

Benchmark-Ergebnisse S22 Ultra und S23 Ultra im Vergleich

Vollbild an/aus

Galaxy S22 Ultra (Exynos 2200) S23 Ultra (Snapdragon 8 Gen 2)
Antutu: 689035 1269240
Geekbench Single-Core: 828 1435
Geekbench Multi-Core: 3189 4881
3DMark Wild Life Extreme: 2032 3846
GFXBench Car Chase: 2225 6611

Mit Blick auf die Connectivity gibt es dagegen keine Neuigkeiten, was auch keine Überraschung ist, weil bereits die S22er nahe an der Vollausstattung gebaut waren. Natürlich ist 5G mit an Bord, bei 5G NSA werden auch die in Deutschland wichtigen Bandkombinationen (low/low) unterstützt.

Natürlich gehört WiFi 6E zur Grundausstattung, genauso wie der neueste Bluetooth-Standard 5.3. Mit AptX, LDAC und AAC werden die verbreiteten Codecs unterstützt, wer HiRes hören möchte, hat die Wahl zwischen LDAC und dem proprietären SSC (Samsung Seamless Audio), AptX HD wird nicht unterstützt.

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Musik über die Stereolautsprecher überzeugt ebenfalls, alle Modelle bewegen sich auf dem Niveau der Vorgänger, wobei der Sound mit zunehmender Größe aufgrund des größeren Resonanzkörpers immer druckvoller wird und beim S23 Ultra entsprechend am besten ist.

Auch der moderne Nahfunkstandard Ultra Wide Band (UWB) ist mit an Bord allerdings nur bei den beiden großen Modelle S23+ und Ultra – das S23 muss darauf verzichten. Die Desktop-Erweiterung DeX wird dagegen von allen drei Modellen unterstützt.

Abgerundet wird die umfassende Connectivity von der maximal möglichen Vielfalt bei der Kombination von zwei SIM-Karten: Der Nutzer kann entweder zwei Nano-SIM einlegen oder eine Nano-SIM mit einer eSIM kombinieren. Mehr geht nicht.

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Kamerasystem Galaxy S23 Ultra

Beim Galaxy S23 Ultra hat Samsung ein Kamerasystem der Superlative eingebaut, zumindest auf dem Papier. Es gibt zwei Zoom-Objektive (3x und 10x) und die Hauptoptik schafft eine Auflösung von sagenhaften 200 Megapixel.

Verantwortlich dafür ist der neue Sensor Isocell HP2, der erst Mitte Januar von Samsungs Halbleitersparte vorgestellt wurde. Mit 1/1.33 Zoll ist er kaum größer als der 108-Megapixel-Sensor Isocell HM3 des S22 Ultra (1/1.3 Zoll), die höhere Anzahl der Pixel führt aber dazu, dass jedes Pixel weniger Platz hat (0,6 Mikrometer statt 0,8 Mikrometer, wenn man die volle Auflösung ansteuert). Hier ist vor allem der 50-Megapixel-Modus spannend. Was die Sache noch interessanter macht: Samsung erlaubt auf dem S23 Ultra erstmals RAW-Fotos mit 50 Megapixel.

Bei der Hauptkamera hat man die Wahl zwischen 200, 50 und 12 Megapixel, in unseren Tests haben die Bilder mit 50Megapixeln unterm Strich am besten abgeschnitten und erreichten die Gesamtwertung „überragend“. Die JPEGs mit 200Megapixeln waren sowohl denen mit 50 als auch denen mit 12Megapixeln unterlegen.

Schon mit 12Megapixeln ist die Bildqualität der Haupt­kamera auf sehr gutem Niveau und wird bei viel Licht sogar „überragend“. Mit 50Megapixeln erhöht sich die Detailauflösung nochmals und sichert sich eine der höchsten bisher von uns vergebenen Punktwertungen. Die 50-MP-Fotos können ihren Vorsprung auch bei wenig Licht und in der Dunkelheit behaupten: Sie bleiben sehr gut und bilden Strukturen nicht nur detailreicher, sondern auch weniger überzeichnet ab. Die knackig eingestellte Signalverarbeitung führt besonders bei 12-MP-Fotos zu einer äußerst plakativen Darstellung. Rauschen kennen die Aufnahmen von der Hauptkamera nicht, aber dafür treten oft Moiré-Effekte auf.

Auch das 12-Megapixel-Superweitwinkel überzeugt. In der Bildmitte ist die Auflösung höher, doch der Randabfall ist nicht zu stark. Selbst bei Dunkelheit kann die Kamera das Niveau recht gut halten, obwohl dann infolge der Rauschreduktion Artefakte ins Bild kommen.

Das Dreifachzoom hinterlässt ebenfalls einen starken Eindruck. Es ist noch in der Dunkelheit brauchbar, was keine Selbstverständlichkeit ist. Das lange Tele benötigt dagegen sehr viel Licht - wenn vorhanden, liefert es die stärkste Vergrößerung, die man bei Smartphones finden kann. Was uns bei Samsung weniger gefällt, ist die übertrieben harte Bildabstimmung.

Das längere Tele mit Zehnfachzoom überzeugt weniger. Der Sensor hat die gleiche Größe und Auflösung wie beim Dreifachzoom: 1/3.52Zoll und 10Megapixel. Doch die Lichtstärke der Optik ist F4,9. Folglich muss dieses Modul die Empfindlichkeit schneller und stärker steigern, was der Bildqualität nicht zuträglich ist. Bei viel Licht eignet sich die Kamera – trotz der Wertung „be­friedigend“ – noch gut für Detailausschnitte von weiter entfernten Motiven. Allerdings reduziert sich die Feinzeichnung deutlich mit nachlassendem Licht, sodass das Tele dann kaum noch zu empfehlen ist.

Kamerasystem Testergebnisse Galaxy S23 Ultra

Vollbild an/aus

Samsung Galaxy S23 Ultra Kamerawertung
Ultraweitwinkel 86 sehr gut
Weitwinkel 96 überragend
Fotoqualität Weitwinkel hell überragend
Fotoqualität Weitwinkel dunkel sehr gut
Kurzes Tele (3x Zoom) 78 gut
Langes Tele (10x Zoom) 62 ausreichend

Kamerasystem Galaxy S23 und S23+

Samsung übernimmt das Kamerasystem im Prinzip von den S22ern, modernisiert aber die Optiken und die Sensoren. Im Zentrum steht wieder ein lichtstarkes Weit­winkelmodul mit 50 Megapixeln, das per Pixel ­Binning Fotos mit 12 Megapixeln ausgibt.

Aus fotografischer Sicht sind sich die Samsung-Modelle S23 und S23 Plus ebenbürtig. Die Unterschiede sind klein und nicht praxisrelevant. Die Hauptkamera ist sowohl mit 12-MP- als auch mit 50-MP Auflösung „sehr gut“, und arbeitet selbst in der Dunkelheit noch „gut“ bis „sehr gut“, egal welche Auflösung gewählt wurde. Uns gefällt die natürlicher wirkende Abstimmung der 50-MP-JPEGs etwas besser, bei guten Lichtverhältnissen liefern sie auch mehr Zeichnung.

Als Zweifachzoom ist das Weitwinkel erneut besser mit der 50-MP-Auflösung unterwegs; „gut“ ist es dann aber nur bei viel Licht. Das optische Tele überzeugt mehr. Der Sensor ist etwas kleiner als sein „Kollege“ im Ultra, arbeitet jedoch fast genauso gut. Das gilt auch für das Superweitwinkel, das grundsolide arbeitet und bei viel Licht mit sehr guten Ergebnissen Punkte sammelt.

Kamerasystem Testergebnisse Galaxy S23 und S23+

Vollbild an/aus

Samsung Galaxy S23 Galaxy S23+
Ultraweitwinkel: 84 gut 83 gut
Weitwinkel: 90 sehr gut 88 sehr gut
Fotoqualität Weitwinkel hell: überragend sehr gut
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: sehr gut sehr gut
Zweifachzoom digital: 72 befriedigend 71 befriedigend
Langes Tele (3x Zoom): 76 gut 77 gut

Videoqualität auf Augenhöhe mit Apple

Neu in der S23-Serie ist die Option, hochauflösende 8K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) zu filmen – mit den Vorgängern waren maximal 24 fps möglich. Die Videoqualität hat nicht nur bei 8K einen Sprung gemacht. Samsung nähert sich in puncto Videos nun ganz dicht an Apple an, die hier den Benchmark setzen.

Gut ge­fallen hat uns zudem, dass die Profi-App Expert RAW weiter aufgebohrt wurde, mit der man jeden Bildsensor dezidiert ansteuern und Parameter wie Farbtemperatur manuell einstellen kann. Erstmals kann man RAWs mit 50 Megapixeln aufnehmen, wer diese Option wählt hat jedoch nur Zugriff auf das Weitwinkelmodul. Expert RAW ist nur eines von vielen Extras, die Samsung entwickelt hat. Auch die auto­matische Bildoptimierung mit Vorher-Nachher-Schieberegler ist erstklassig.

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© connect/Hersteller

Die Sache mit dem Preis

Beim Lieferumfang bleibt Samsung seiner Linie treu und verzichtet auf Beigaben. Im Unterschied zu den meisten chinesischen Herstellern gibt es kein Netzteil, keine Schutzhülle und keine Schutzfolie, nur ein USB-C-Kabel liegt bei. Die Schachtel ist so klein und flach wie bei Apple, was den Verpackungsmüll reduziert und Transportkosten senkt, wie die Hersteller immer wieder betonen.

Das Nachsehen haben aber alle Kunden, die noch kein 45-Watt-Schnellladenetzteil haben, weil sie für 45 Euro im Samsung-Shop nachkaufen müssen. Günstiger wird es bei Anker, die ein kompatibles Netzteilfür 25 Euro verkaufen (Anker 313). Beim Galaxy S23 spart man zusätzlich, weil das kleinste Smartphone der Serie schnelles Laden lediglich mit maximal 25 Watt unterstützt – das entsprechende Netzteil kostet bei Samsung 25 Euro und bei Anker 13 Euro.

Wir möchten diese Zusatzkosten nicht überbewerten, aber sie stoßen gerade deshalb bitter auf, weil Samsung die Gerätepreise angehoben hat: Im Schnitt sind die S23er etwa 50 bis 150Euro teurer als die Vorgänger. Der Preisaufschlag ist gefühlt sogar höher, weil Samsung beim S23+ und beim S23Ultra die Einstiegsvarianten mit 128GB ersatzlos gestrichen hat. Der Einstieg in die Serie gelingt beim S23Ultra nun erst mit 1.399 statt 1.249Euro (S22Ultra), beim S23+ mit 1.199 statt 1.049Euro (S22+). Das Galaxy S23 gibt es für 949/1.009 Euro für 8/128 und 8/256 GB, hier zahlt man 100 Euro mehr. Samsung bietet das S23 nur deshalb mit 128 GB an, um ein Einstieg in die Serie unterhalb der psychologisch wichtigen 1000-Euro-Marke zu ermöglichen.

Es sind übrigens die ersten Smartphones des koreanischen Herstellers, die mit UFS4.0-Speicher ausgestattet sind. Der Standard schafft mit theoretischen 46 GBit pro Sekunde einen doppelt so hohen Durchsatz wie UFS3.1 und arbeitet zudem energieeffizienter. Bei der S23er-Serie gibt es allerdings eine Ausnahme: Weil die Halbleitersparte von Samsung UFS4.0-Speicherbausteine nur in Größen ab 256 GB produziert, kommt das günstigste Modell Galaxy S23 128 GB noch mit UFS3.1.

Benutzeroberfläche und Updates

Beim Lieferumfang argumentieren die Hersteller gerne mit Umweltaspekten, aber viel nachhaltiger ist eine konsequente Versorgung mit aktueller Software über einen langen Zeitraum. Samsung ist hier ein Vorreiter, mit vier neuen Android-Versionen und fünf Jahren Sicherheitspatches liefert man den besten Software-Support in der Android-Welt. Die S23er, ausgeliefert mit Android 13 als Systembasis, werden also noch Android 17 erhalten - man kann sie vier Jahre lang benutzen, ohne befürchten zu müssen, mit veralteter Software unterwegs zu sein.

Über das Android-System legt Samsung seine Benutzeroberfläche One UI, bei der es sich im Prinzip um ein eigenes App-Ökosystem wie bei iOS handelt. Samsung hat einen eigenen Bezahldienst (Pay), einen eigenen Passwort Manager (Pass), einen eigenen Sprachassistenten (Bixby) und eine Vielzahl weiterer Apps und Dienste. Die Oberfläche wirkt daher etwas überladen, bietet aber eine intuitive Benutzerführung aus einem Guss. Die Einstellungstiefe ist enorm und es gibt kaum ein Extra, das nicht integriert ist.

Beim S23 Ultra kommen noch die vielseitige Stiftfunktionen hinzu – die Handschrifterkennung etwa wandelt sehr zuverlässig handgeschriebene Notizen in Text um. Der einzige Nachteil, den wir hier sehen, ist der enorme Speicherverbrauch. Beim S23 Ultra sind mehr als 40 GB vom System belegt, das kleine S23 bewegt sich nur knapp darunter. Das bedeutet, dass man weniger als 90 GB auf dem Gerät frei hat, wenn man die 128-GB-Version kauft. Wenn man das technische Niveau der Geräte berücksichtigt (ein 8K-Video belegt pro Minute 600 MB), dann ist das knapp bemessen und dürfte kaum über mehrere Jahre reichen. Eine Speichererweiterung per microSD ist nicht möglich.

Königsklasse: Samsung Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra im Test (10)

© connect/Hersteller

Verbesserte Akkulaufzeiten

Während das S23 Ultra wieder mit einem 5.000-mAh-Akku kommt, hat Samsung die Kapazität beim S23+ auf 4.700mAh (statt 4.500mAh) undbeim S23 auf 3.900mAh (statt 3.700mAh) ausgebaut. Letzteres kann einen größeren Akku gut gebrauchen, denn mit 9:46 Stunden in unserem genormten Laufzeittest kann es bei intensiver Nutzung gegen Abend knapp werden.

Und in der Tatgelingt den Koreanern mit der neuesten Generation ein beacht­licher Sprung, der alle Kritiker ­verstummen lassen dürfte: Mit 13:24Stunden hält das S23 auch intensiver Nutzung stand, beim S23+ sind mit 15:31Stunden sogar anderthalb Tage drin. Noch besser wird es mit dem Ultra, das ­rekordverdächtige 16:10Stunden inunserem genormten Laufzeittest durchhält. Uns ist kein Highend-Smartphone bekannt, das da mit­halten kann.

Alle drei Modelle lassen sich mit maximal 15Watt kabellos aufladen. Auch Wireless Reverse Charging mit 5Watt wird unterstützt, etwa um kabellose In-Ears zu laden. Kabelgebunden sind beim Ultra und S23+ maximal 45Watt möglich, beim kleinen S23 maximal 25Watt. Samsung-Phones rangieren damit deutlich hinter den Turboladern ­chinesischer Hersteller wie Xiaomi, die Energie mit 120Watt und mehr in das Smartphone pumpen.

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© connect

Funkeigenschaften und Fazit

Bereits bei der S22er-Serie sind die Mobilfunkantennen sehr gut ein­gestellt, die Nachfolger spielen in der gleichen Liga. Hier lohnt allerdings ein differenzierter Blick. Die 5G-Funkeigenschaften haben sich inderSumme verbessert, was vor ­allem der höheren Sendeleistung in dem für Deutschland wichtigen 3,6-GHz-Band (n78) geschuldet ist. Im LTE-Netz ist es dagegen umgekehrt, da die Sendeleistung über fast alle Frequenzen hinweg etwas niedriger ist. Eine positive Überraschung ist das kleine S23, das sich von dem aus 5G-Sicht enttäuschenden Vorgänger deutlich absetzen kann.

Die Akustik hat Samsung bei allen drei Modellen optimieren können. Sie steht am Ende exemplarisch für das, was dem Weltmarktführer aus Korea mit der gesamten Serie ge­lungen ist: Er hat an kleineren Stellschrauben gedreht, was das End­produkt aber in der Summe deutlich auf­wertet. Besonders der Wechsel von Exynos zu Snapdragon macht sich bezahlt, unter anderem in Form der überragenden Akkulaufzeit. Der ­Kamera-Sprung auf 200Megapixel bringt dagegen keinen Mehrwert, 50Megapixel sind derzeit der beste Kompromiss. Samsung hat bei der Auflösung das Ende des technisch Sinnvollen erreicht und setzt den Kamera-Schwerpunkt künftig hoffentlich anders.

Alle drei S23-Smartphones sind ­un­eingeschränkt empfehlenswert. ­Hervorheben wollen wir aber das ­Galaxy S23, das trotz seiner kompakten Bauform eine lange Aus­dauer hat. Es ist klar die erste Wahl für ­alle, die ein besonders handliches Smartphone suchen, aber keine Kompromisse bei der Ausstattung eingehen wollen

Online-Siegel

Sehr gut

März 2023

Galaxy S23 Ultra Testergebnisse

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Galaxy S23 Ultra Testergebnisse
Preis (Euro) ab 1.399
Preis-Leistungs-Verhältnis ausreichend
AUSDAUER (max.125) überragend (125)
AUSSTATTUNG (max. 210) sehr gut (187)
System (max. 50) überragend (48)
Display (max. 35) sehr gut (33)
Connectivity (max. 25) sehr gut (23)
Kamera (max. 80) sehr gut (73)
Audioplayer (max. 5) gut (4)
Features (max. 5) überragend (5)
Lieferumfang (max. 10) ungenügend (1)
HANDHABUNG (max. 40) befriedigend (29)
Handlichkeit (max. 20) mangelhaft (9)
User Interface (max. 5) überragend (5)
Verarbeitungsqualität (max. 15) überragend (15)
MESSWERTE (max. 125) gut (97)
Akustik (max. 55) gut (44)
Senden und Empfangen (max. 70) 53
5G-Bewertung sehr gut
LTE-Bewertung gut
GSM-Bewertung sehr gut
URTEIL (max. 500) sehr gut (438)

Galaxy S23 und S23+ Testergebnisse

Vollbild an/aus

Galaxy S23 Galaxy S23+
Preis (Euro): ab 949 ab 1199
Preis-Leistungs-Verhältnis: sehr gut befriedigend
AUSDAUER (max.125): überragend (125) überragend (125)
AUSSTATTUNG (max. 210): sehr gut (184) sehr gut (186)
System (max. 50): sehr gut (48) überragend (49)
Display (max. 35): sehr gut (32) sehr gut (33)
Connectivity (max. 25): sehr gut (23) sehr gut (23)
Kamera (max. 80): sehr gut (71) sehr gut (71)
Audioplayer (max. 5): gut (4) gut (4)
Features (max. 5): überragend (5) überragend (5)
Lieferumfang (max. 10): ungenügend (1) ungenügend (1)
HANDHABUNG (max. 40): sehr gut (35) gut (33)
Handlichkeit (max. 20): sehr gut (15) befriedigend (13)
User Interface (max. 5): überragend (5) überragend (5)
Verarbeitungsqualität (max. 15): überragend (15) überragend (15)
MESSWERTE (max. 125): gut (100) gut (100)
Akustik (max. 55): gut (44) gut (45)
Senden und Empfangen (max. 70): 56 55
5G-Bewertung: sehr gut sehr gut
LTE-Bewertung: gut gut
GSM-Bewertung: sehr gut gut
URTEIL (max. 500): sehr gut (444) sehr gut (444)
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